Nürnberg Gin

Gin oder Gin-Tonic? Das ist hier die Frage!


Da hätten wir was für Sie – Nürnberg Gin!
Aus einer spaßigen Idee, wir könnten doch einen eigenen, fränkischen bzw. einen Nürnberger Gin machen, ist plötzlich „Tod-Ernst“ geworden und „Mist!“ unser Nürnberg Gin schmeckt auch noch.

„Ein Mann oder eine Frau, die etwas unternehmen, sind Unternehmerinnen oder Unternehmer“. Dieses „Hummel-Gen“ in sich tragend, wird man von der Wiege bis zur Bahre seiner Umwelt immer neugierig und aufgeschlossen gegenüberstehen. Ich habe gut zu tun in meiner Welt, aber es hat mich gereizt, einen regionalen Gin zu entwickeln, der nichts anderes können muss, als gut zu schmecken.

Schon im Gelben Haus am alten Standort in der Fürther Straße haben meine langjährige Barchefin Frau Sigrid Klein und ich einen Gelbes Haus Gin entwickelt. Es war ein sogenannter Compound Gin. In die Kategorie Compound Gin fällt alles, was nach der Destillation geschmacklich oder aromatisch verändert wurde. Zwar wird diese nicht in der EU-Spirituosenverordnung geführt, de facto ist es aber das Gegenstück zum Distilled Gin, also ein aromatisierter Brand, der nicht erneut destilliert wird.

Es ist wie eine Spielwiese, auf der man mal ein wenig was über die Mazeration von Kräutern und Gewürzen ausprobieren kann. Die Mazeration bzw. das Mazerieren ist ein physikalisches Verfahren, bei dem ein Ausgangsstoff insgesamt oder an der Oberfläche einige Zeit der Einwirkung einer Flüssigkeit, wie zum Beispiel Wasser, Öl oder Alkohol ausgesetzt wird, welche als Menstruum (pharmazeutisches Lösungs- und Extraktionsmittel) für bestimmte Inhaltsstoffe dient. Leider ist das erhaltene Produkt nicht von großer Dauer bzw. geschmacklich beständig, sondern entwickelt sich weiter, bei dem gut oder schlecht das Ergebnis sein kann.

Spannend wird die Angelegenheit erst, wenn man den Compound Gin bannt bzw. brennt, dann ist es beständig. Leider ist in Deutschland das mit dem Herstellen von Alkohol und speziell der Akt des Brennens nicht so locker wie in Österreich oder in der Schweiz. Ohne Lizenz kann man maximal etwas mehr wie ein Schnapsglas 4cl herstellen und das mit Megaaufwand auf einer Minibrennanlage.

Jedoch dachte sich das Schicksal, dass die Zeit reif ist für einen Nürnberg Gin und ich machte die Bekanntschaft eines Mannes, der von Berufs wegen Alkohol zumindest im ½ bis Liter Rahmen herstellen darf. Ganz legal!

Unsere gebrannten Compound Proben waren gut und die Entwicklung nahm ihren Lauf bis wir eines Tages uns an die Herstellung im großen Maßstab wagten. Ein langjähriger Geschäftspartner - bzw. Freund hat neben seinem Bierbraugeschäft auch eine 150 Liter alte, holzbefeuerte Carl Anlage und so trafen wir uns an einem sonnigen Sonntag im Herbst 2019 zum Gin brennen. Zuvor kauften wir versteuerten Alkohol ein und mazerierten in ihm unsere Kräuter - und Gewürz Mischung.